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Die langen Jahre der Minizinsen zermürben allmählich selbst die treuesten Sparer. Sie verlieren ihr Interesse an der privaten Altersvorsorge. Denn die Langfristsparer sind die Hauptleidtragenden der Niedrigzinsen. Sie haben ihre Altersvorsorge meist in Zinsprodukten wie Anleihen, Sparbriefen und Lebensversicherungen.
Die Lebensversicherungskunden kommen wegen der noch vorhandenen Garantiezinsen etwas glimpflicher davon als Anleger, die Bundesanleihen kaufen. Rentierten diese vor 8 Jahren noch mit vier Prozent gibt es heute keine positive Rendite mehr. Weil die bei Versicherern bevorzugten sicheren Anlagetitel immer weniger Zinsen abwerfen, sinkt auch die laufende Verzinsung auf die Sparbeiträge – also die Garantieverzinsung plus der Überschussbeteiligung- immer weiter.
Die aktuelle bbe media Studie untersucht die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik auf das Anlegeverhalten bei der privaten Altersvorsorge und diese sind dramatisch: Die für diese Studie durchgeführte repräsentative Bevölkerungsbefragung von über 1.000 Personen über 16 Jahre durch valido ergab, dass mehr als jeder vierte Befragte (28 Prozent) nun überhaupt nicht mehr in die private Altersvorsorge investiert, da es sich nicht mehr lohnt. Nur 9 Prozent investiere nun mehr Geld in die private Altersvorsorge, da trotz niedriger Verzinsung die einmal festgelegten Sparziele erreicht werden sollen. Jeder fünfzehnte (7 Prozent) Sparer hat bereits Anlagen zur privaten Altersvorsorge gekündigt oder aufgelöst. Jeder zwölfte Anleger (8 Prozent) hat Anlagen zur privaten Altersvorsorge umgeschichtet, um sich bessere Erträge zu.
Etwas mehr als jeder fünfte Befragte (21 Prozent) ist der Meinung, seine private Altersvorsorge lieber in die eigene Hand nehmen zu wollen, weil man das Vertrauen zu Banken und Beratern verloren hat und sich selbst nach geeigneten Anlageformen.
Knapp 30 Prozent der Befragten vertreten die Einschätzung, dass die Zinsen auch in den kommenden Jahren nicht oder nur geringfügig steigen werden, so dass sich die Situation bei der privaten Altersvorsorge kaum bessern wird.
Welche Maßnahmen sind geeignet, um die Sparer auch im Umfeld lang anhaltend niedriger Zinsen zur privaten Altersvorsorge zu motivieren? Auch die BBE-Befragung von 116 Entscheidungsträgern in Finanzdienstleistungsunternehmen im März 2017 zeigt, dass das Interesse an der privaten Altersvorsorge durch die niedrigen Zinsen allgemein gesunken ist. Hier haben 58 Prozent zugestimmt. Mit 30 Prozent kann fast ein Drittel der befragten Entscheidungsträger aus Kreditinstituten beobachten, dass Kunden ihre Geldanlagen für die private Altersvorsorge durch die Niedrigzinsen verstärkt umgeschichtet haben. Dass die Kunden versuchen, die geringere Verzinsung bei ihren Anlagen der privaten Altersvorsorge durch höhere Sparbeträge auszugleichen, können nur rund 18 Prozent der Befragten beobachten. Deutlich höher ist dagegen der Prozentsatz derjenigen Entscheidungsträger aus Kreditinstituten, nach deren Ansicht die Kunden versuchen, die geringere Verzinsung durch risikoreichere Produkte auszugleichen. Dies haben 45 Prozent aller Umfrageteilnehmer angegeben.
Studiendetails:
Titel: Private Altersvorsorge in der Niedrigzinsphase - Jahrgang 2017
Umfang: 306 Seiten im Format DIN A4 mit 227 Tabellen und zahlreichen Übersichten
Lieferformat: digital
Seiten | 360 |
Erscheinungsjahr | 2017 |
Umfang |
306 Seiten im Format DIN A4 mit 227 Tabellen und zahlreichen Übersichten |
Lieferformat | |
Studientyp | Branchenreport |
Inhaltsverzeichnis |
Kapitel I: Sparverhalten und Sparmotiv Altersvorsorge 1 A Sparverhalten und Vorsorgesparen in der Bevölkerung 1 Kapitel II: Sparverhalten bei der privaten Altersvorsorge 42 Kapitel III: Einfluss Niedrigzinsen auf private Altersvorsorge 143 Kapitel IV: Alterssicherungsformen und Einkommen im Alter 213 Kapitel V: Experten-Meinungsprofil und Zukunftstrends 28 |
Tabellenverzeichnis |
Tabelle 1: Informationsstand bei der Geldanlage nach Geschlecht 1 |
Übersichtsverzeichnis |
Übersicht 1: Entwicklung Sparmotive der Bundesbürger 36
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